Seit über einem Jahrzehnt ist der erforgleiche Kompressionsstandard H.264 bei fast allen Videoanwendungen im Einsatz. Ursprünglich wurde der Standard gemeinsam von der Moving Picture Expert Group (MPEG) der ISO/IEC und der Video Coding Experts Group (VCEG) entwickelt und im Laufe der Zeit auch wiederholt verbessert. Der Videokompressionsstandard AVC bzw. die exakte Bezeichnung: ITU-T H264 oder auch ISO/IEC MPEG-4 kann folglich auf ein erfolgreiches Jahrzehnt zurückblicken.
Worum geht es dabei: Bilder und vor allem Filme müssen ja irgendwie ”verteilt” bzw. übertragen werden. Im Internet, über den BD Player, im W-Lan, auf Smartphones, Tabletts, Notebooks etc. pp. Gleichzeitig mit der immer größer werdenden Anzahl an Endgeräten ist auch der Qualitätsanspruch gestiegen. Zumal auch die technischen Möglichkeiten der Endgeräte rasant zunehmen und die Displays immer höhere Auflösungen liefern. Wer möchte heute noch SD Material (Auflösung 720×576 PAL) auf seinem HD fähigen Endgerät anschauen? Selbst im öffentlich-rechtlichen Fernsehen ist HD, zumindest in der “kleinen” Auflösung (1280 x 720 in unserem Sprachraum auch als HD-Ready bezeichnet) bereits verfügbar (teilweise auch bei den Streaming Angeboten z.B. in den entsprechenden Mediatheken). Das bedeutet: paralell zur steigenden Zahl von Endgeräten mit guter bis sehr guter Videoqualität (1280×720, FullHD 1920×1080, 3D, 4K), steigt auch das Angebot und die Nachfrage nach erstklassigem Bild, bzw. Filmmaterial. Verschärft wird die Situation weiter dadurch, dass inzwischen bereits Geräte mit 4k Auflösung ( 4096 x 2160) verfügbar sind.
Kurzum: das Datenvolumen steigt unaufhörlich. Die Forschungen zur Entwicklung eines Nachfolgers für den H.264 Standard konzentrierten sich vor allem auch darauf einen Kompressionsstandard zu entwickeln, der bei gleicher visueller Qualität nur noch die halbe Datenrate benötigt. Eine Datenreduktion um ca. 50 % bei gleicher Bildqualität, so lautete das hochgesteckte Ziel bei der Entwicklung des Videokompressionsstandards H.265.
2006 begannen die Voruntersuchungen und seit etwa 2010 haben sich VCEG und MPEG zusammengetan und das “Joint Collaborative Team on Video Coding”(JCT-VC) vereinbart. Inzwischen gibt es schon die Version 7 des neuen Standards, der etwa zu Beginn des nächsten Jahres verfügbar sein soll.
Wir verfolgen die Entwicklung gespannt weiter und halten Sie hier auf dem laufenden